Als gößtes Organ bietet die Haut der Katze Schutz vor äußeren Einflüssen, ist aber auch anfällig für Krankheiten wie Hautpilze.
Aufgrund gehäufter Fälle möchten wir heute über den ansteckenden Hautpilz bei Katzen berichten.
Hautpilze bei Katzen unterscheidet man grob in Dermatophytosen (Derma = Haut, Phyton = Pflanze) und Dermatomykosen. Dermatophytosen befallen die Krallen und das Fell der Katzen, die häufigsten Erreger sind hier Microsporum canis (bei Katzen in bis zu 98%, bei Hunden bis zu 70% der Fälle) und Trichophyton spp.. Dermatomykosen betreffen in der Regel nur die äußere Haut und werden meist vom Erreger Malassezia ausgelöst. Dermatophytosen als auch -mykosen sind auf den Menschen übertragbar.
In Tierheimen, Pensionen und bei Züchtern treten häufiger Hautpilze auf, da dort viele Tiere zusammen leben und der Infektionsdruck hoch ist. Ein geschwächtes Immunsystem, z.B. bei trächtigen oder säugenden Kätzinnen oder durch andere Erkrankungen, sowie dauerhafter Stress können eine Hautpilzinfektion begünstigen. Oft erkranken eher jüngere Katzen, aber auch ältere bzw. chronisch kranke Tiere (FeLV/FIV).
Die Syptome für eine Hautpilzinfektion können sehr unterschiedlich sein. Von schuppigem Fell über Juckreiz bis hin zu Haarausfall und starken Hautentzündungen kann alles vertreten sein. Prinzipiell können sich Hautpilze überall am Körper ansiedeln, typische Stellen sind aber oft der Kopf, die Gliedmaßen, Rücken und Schwanz. Auch typisch für eine Hautpilzerkrankung sind runde, kahle, schuppige Haustellen mit einem entzündeten Randbereich, der stark juckt. Durch das Kratzen entstehen kleine Verletzungen und es setzen sich Bakterien in die Wunden und feuern den Entzündungsherd weiter an.
Bevor ein Hautpilz mit entsprechenden Medikamenten behandelt wird, sollte eine eindeutige Diagnose gestellt werden. Die einfachste und sicherste Variante ist eine PCR-Untersuchung. Hierbei wird in einer Fellprobe im Labor die DNA des Erregers vervielfältigt und nachgewiesen.
Beim ansteckendem Hautpilz handelt es sich um eine Zoonose, dass heißt, die Übertragung auf den Menschen ist möglich und kommt leider gar nicht so selten vor!
Ist die Diagnose bestätigt, ist eine konsequente und häufig sehr langwierige Behandlung erforderlich. Diese verfolgt zwei Ziele: sie soll zum einen die Krankheitsdauer verkürzen und zum anderen die Ausbreitung in der Umgebung und die Übertragung auf andere Tiere oder den Menschen verhindern.
Die Tiere sollten mit Antimykotika oral als auch äußerlich behandelt werden. Wir empfehlen das Kurzscheren des Fells in Sedation, damit alle Hautstellen gut durch eine Badebehandlung (alle 3 Tage) erreicht werden können. Tragen Sie bei der Behandlung bitte immer Handschuhe. Das Immunsystem der Katze sollte unbedingt unterstützt werden, hier bietet sich die Pflanzenheilkunde oder die Tierhomöopathie an.
Seit einigen Jahren gibt es einen Impfstoff gegen Hautpilz, der die Heilung der Infektion unter Umständen beschleunigt und anfällige Katzen vor einer neuen Infektion schützen kann.
Alle waschbaren Decken, Kissen, etc. sollten mit einem fungiziden (pilzabtötenden) Waschmittel (z.B. FONGEX) gewaschen werden. Abwischbare Gegenstände und der Boden sollten während der Behandlung auch regelmäßig mit einem fungiziden Mittel abgewischt werden.