Aktuell wird viel über die „Killerzecke“ gesprochen. Da uns schon einige Kunden angesprochen haben, möchten wir kurz erklären, worum es sich bei diesem Thema handelt und klarstellen, dass der Hund nicht sofort stirbt, wenn er von einer dieser Zecken gebissen wird.
Es handelt sich um die Auwaldzecke (Dermacentor reticularis), die früher vornehmlich in Österreich, Ungarn und Südpolen heimisch war, jetzt jedoch auch in Deutschland häufiger vorkommt.
Diese Zecken sind Überträger der Krankheit „Babesiose“, die der Malaria beim Menschen ähnelt. Es handelt sich um Blutparasiten, diese Parasiten befinden sich in den Speicheldrüsen der Zecke und werden beim Blutsaugen übertragen. Die Übertragung beim Zeckenstich dauert etwa 48 bis 72 Stunden. Die Babesien befallen und zerstören die roten Blutkörperchen des Hundes.
Die Inkubationszeit bei natürlicher Infektion beträgt 10 Tage bis 3 Wochen.
Bei frühzeitiger Erkennung kann die Erkrankung mit Antibiotika/Bluttransfusionen behandelt werden, sie führt NICHT grundsätzlich zum Tode. Typische Symptome für die Babesiose sind:
- Fieber (bis 42 °C)
- Mattigkeit, Schwäche
- blasse bis gelbliche Schleimhäute
- rötlich bis brauner Harn
- Gelbsucht (Ikterus)
- Leber- und Milzvergrößerung.
Nicht jede Zecke trägt den Erreger in sich!
Zeckenprophylaxe ist das A und O
Am besten können Sie Ihr Tier durch eine richtig durchgeführte Zeckenprophylaxe schützen!
Tragen sie alle 3-4 Wochen ein Spot on Präparat (z.B. Advantix, Exspot) auf oder legen Sie Ihrem Hund ein Zeckenhalsband (z.B. Scalibor, Seresto) um. Es gibt keinen 100%-Zeckenschutz, suchen Sie Ihren Hund deshalb täglich und am besten nach jedem Spaziergang gründlich ab, falls sich doch eine Zecke den Weg durchs Fell bahnt. So schützen Sie Ihren Liebling nicht nur vor der Babesiose sondern auch vor anderen Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose und Ehrlichiose.
Über entsprechende Produkte berät Sie gern Ihr Praxisteam.
Sabine Dorn