Das sogenannte „Betteln“ bei unseren Hunden und Katzen kann ein Heischen um Aufmerksamkeit oder eine Aufforderung zum Spaziergang sein, aber meistens geht es um Futter. Manche Hunde erwecken bei ihren Besitzern den Eindruck, immer Hunger zu haben und können mit ihren Bettelversuchen richtig penetrant werden.
Eigentlich haben Sie Ihr Tier nach bestem Wissen und Gewissen versorgt, kann es trotzdem sein, dass es ständig hungrig ist?
Unsere Lieblinge sind Meister der Manipulation und versuchen, für sich selbst das Beste aus der entsprechenden Situation herauszuholen. Dabei lernen sie durch Erfolgserlebnisse. Hat zum Beispiel das Betteln nach Futter 2-3mal Erfolg, werden sie es immer wieder probieren.
Das Fressverhalten von Hunden und Katzen ist sehr unterschiedlich. Wölfe fressen in der freien Natur dann, wenn es Beute gibt und dann reichlich. So haben die meisten Hunde die Angewohnheit, ihr Futter in kürzester Zeit aufzufressen, der Hundemagen ist deshalb sehr dehnungsfähig. Auch das „Futterstehlen“ ist ein Reliktverhalten aus Wolfs-Zeiten. Rangniedere Wölfe versuchen immer wieder, unbemerkt kleine Stücken von der Beute zu erhaschen. Manche Hunde fressen auch, wenn sie die Gelegenheit bekommen, ihren gesamten Futtersack leer. Das ist nicht ungefährlich und kann zu einer Magenüberladung kommen. Das ganze Futter gelangt in den Magen, quillt dort auf und führt zu einer starken Ausdehnung, die medizinisch behandelt werden muss.
Ein Sättigungsgefühl wie beim Menschen haben die meisten Hunde nicht. Es sind also vor allem wir Menschen, die den Eindruck haben, dass unser Tier ganz schlimmen Hunger leidet.
Katzen hingegen fressen langsamer und bevorzugen von Natur aus mehrere kleine Mahlzeiten. In freier Wildbahn jagen sie kleine Beutetiere und verspeisen diese. Hat eine Katze ihr Futter zur freien Verfügung, wird sie es sich normalerweise in 10-16 kleine Mahlzeiten einteilen.
Ständiger Hunger kann allerdings auch medizinische Ursachen haben, wie z.B.
- Morbus Cushing
- Tumorgeschehen
- Diabetes
- Schilddrüsenerkrankungen
- Trächtigkeit
- Nebenwirkungen von Kortison
- Nebenwirkung von Antiepileptika
- Futterneid
- Kastration (Stoffwechselumstellung)
Wenn Sie das Gefühl haben, das Betteln nach Futter nimmt Überhand und könnte pathologische Ursachen haben, sollten Sie Ihr Tier bei einem Tierarzt vorstellen.
Auch jahreszeitlich bedingt kann die Futteraufnahme unserer Haustiere schwanken. Hunde brauchen für den Wärmeerhalt bei Spaziergängen im Winter mehr Energie als im Sommer. Das Gleiche gilt auch für Freigänger-Katzen.
Folgen von Übergewicht
Übergewicht kann viele negative Folgen haben, wie z.B. Gelenkerkrankungen, Schädigung der inneren Organe, Einschränkung der Lebensqualität, erhöhtes Narkoserisiko und viele Folgeerkrankungen wie Diabetes, Lebererkrankungen und Herz-Kreislauf-Störungen.
Was Sie tun können…
Wer ein neues Tier bekommt, sollte von vorn herein feste Verhaltensregeln einführen und die Fütterung des Tieres durch klare und konsequente Durchführung positiv beeinflussen. Tiere sollten nicht parallel zu den Menschenmahlzeiten gefüttert werden. Sie sollten während der Menschenmahlzeit ruhig auf ihrer Decke liegen und gar nicht weiter beachtet werden.
Für Tiere, die wirklich ständig Hunger haben und alle medizinischen Ursachen ausgeschlossen sind, gibt es spezielles Futter, mit einem hohen Rohfasergehalt, es quillt im Magen auf und macht länger satt. Alternativ kann man auch Flohsamenschalen oder Futterzellulose unters Futter mischen, hilft auch bei Diäten.