Zahnfleischentzündungen sind mit die häufigsten Erkrankungen bei Hunden und Katzen. Über den Blutkreislauf gelangen die Bakterien aus der Mundhöhle zu Herz, Lunge, Niere oder Leber. Diese können ernsthaft erkranken.
Typische Symptome sind Schmerzen (!), übler Mundgeruch und häufig Komplikationen wie Kieferknochenentzündung, Augenentzündungen, Schnupfen, Nieren- und Herzerkrankungen.
Unsere Leistungen
- Dentale Prophylaxe
- Tierzahnärztliche Aufklärung /Untersuchung
- Tipps und Anleitung zur Zahnpflege
- Erstellen eines individuellen Zahnpflegeprogramms
- Futtermittel mit Zahnpflegeeffekt / Spezielle Zahnpflegeprodukte / Gele
- Regelmäßige Nachuntersuchung zur Erfolgskontrolle
- Professionelle Therapie / Zahnstation
- Professionelle Zahnfleischbehandlung (Zahnstein- und Plaqueentfernung mittels Ultraschall ((Scaling)) mit anschließender Politur und Versiegelung mit Fluoridlack
- Extraktion nicht zu erhaltender Zähne
- Füllungstherapie (frakturierte Zähne / Karieres)
- Missgestaltete Zähne (Schmelzdefekte)
- Korrektur fehlerhafter Zahnstellungen Zahnfleischentzündungen
- Professionelle Behandlung (chirurgisch / konservativ)
Zahnfleischentzündungen und -umfangsvermehrungen
Ab wann kann es zu Zahnerkrankungen kommen?
Hunde und Katzen haben zwischen dem 4.-7. Monat ihr bleibendes Gebiss vollständig entwickelt. Insbesondere kleine Hunde neigen zu vermehrten Zahnstein und zu Zahnfehlstellungen. Eine Ursache ist das die Zähne im kleine Kiefer viel weniger Platz zu Verfügung haben als bei den größeren Hunden. Dadurch kann es vorkommen, dass Milchzähne nicht oder nicht rechtzeitig ausfallen und dann zwingend vom Tierarzt fachgerecht gezogen werden müssen. Ein nicht ausgefallener Milchzahn stört nämlich den Durchbruch des nachfolgenden bleibenden Zahnes so dass es zu Zahnfehlstellungen kommen kann. Außerdem wird die Ablagerung von Futterresten und damit die Bildung von Zahnbelag (Plaque) und Zahnstein begünstigt.
UNSER TIPP:
Tierzahnärztliche Untersuchung der Welpen auf korrekten Zahnstand, auf Zahnvollständigkeit und –gesundheit im Alter von 6-7 Monaten. Im frühen Stadium können z.B. oft durch einfache Mittel eine physiologische Zahnstellung erreicht werden.
Woran erkennen Sie Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches?
- Übelriechender Atem: (Fäulnis-)Bakterien in der Mundhöhle
- Übermäßiger Speichelfluss
- Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme: Entzündetes Zahnfleisch und empfindliche Zähne verursachen Schmerzen beim Kauen.
Die Erfahrung zeigt, dass Tiere trotz großer Schmerzen noch Nahrung zu sich nehmen!!
Wie entsteht Zahnstein / Zahnfleischentzündung?
- Zahnbelag (Plaque) entsteht ständig durch Futterreste, Bakterien und im Speichel vorhandene Proteine. Er bildet einen durchsichtigen Biofilm auf den Zahnkronen und kann mit minimalem mechanischem Aufwand entfernt werden. Macht man das nicht, hat sich nach ca. 1 Woche eine feste Schicht gebildet. Der Zahn fühlt sich „pelzig“ an. Es lagern sich Mineralien aus dem Speichel ein und es entsteht:
- Zahnstein. Dieser sitzt fest auf der Zahnoberfläche und ist als harte, braune Ablagerung an der Zahnoberfläche gut sichtbar. Zahnstein kann nur noch durch den Tierarzt mit Spezialinstrumenten entfernt werden. Ist erst einmal Zahnstein entstanden, nimmt das Übel seinen Lauf. Es kommt zu Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) mit Blutungsneigungen, starken Schmerzen bis hin zur Blutvergiftung.
- Zahnlockerung und Zahnausfall ist die Folge der weiteren Zerstörung des Zahnfleisches und der Kieferknochen, die der Zahnwurzel als Verankerung dienen. Es kommt zur Knochenauflösung, in Folge dessen Fisteln im Oberkiefer und Frakturen im Unterkieferknochen entstehen können.
70% aller Katzen und 85% aller Hund älter als 3 Jahre sind von Zahn- und Zahnfleischentzündungen betroffen!
Was können wir tun?
- Zähneputzen jeden Tag– ist die wirksamste Maßnahme zur Bekämpfung von Plaque. Gewöhnen Sie Ihren Hund bereits im Welpenalter an das Zähneputzen.
Kleine Hunde setzt man am besten auf dem Schoß und beruhigt sie. Verwenden Sie nur Zahncremes, die speziell für Tiere hergestellt sind. Drücken Sie die zahncreme mit den Finger tief in die Borsten der Zahnbürste hinein, damit sie der Hund nicht einfach ablecken kann.
Anfänglich müssen Sie die Maulhöhle Ihres Hundes nicht öffnen. Putzen Sie zunächst nur die Außenflächen der Backenzähne, insbesondere den Zahnfleischrand, indem Sie die Lefzen leicht zurückziehen. Steigern Sie die Anzahl der geputzten Zähne schrittweise von Mal zu Mal.Hat sich der Hund an das Putzen der Außenfläche gewöhnt, versuchen Sie durch liebevolles Öffnen der Maulhöhle die Kau- und Innenflächen zu bürsten. Bei Hunden, die das Öffnen der Maulhöhle nicht tolerieren, sollte man in jedem Fall weiterhin täglich die Außenflächen der Zähne putzen.
Belohnen Sie ihren Hund nach jedem Zähneputzen, indem Sie mit ihm spielen, spazieren gehen, oder mit einem Zahnpflegeriegel. Machen Sie das Zähneputzen zu einer festen Routine. - Futterzeiten
Der Hund sollte zweimal täglich gefüttert werden. Die natürliche Selbstreinigung eines Gebisses dauert über 12 Stunden! In der Zwischenzeit möglichst keine kohlehydratreichen „Leckerlies“ (Zucker ist der ideal Rohstoff für viele Bakterien), da jede Nahrungsaufnahme zu Plaque führt und somit die Selbstreinigung erschwert. - Kaustrips
Kaustrips sollten Enzyme enthalten, den Zahnbelag mechanisch und zusätzlich chemisch bekämpfen. Richtige Knochen sind ungeeignet, das sie auf Dauer das Gebiss zu sehr abnutzen! - Fluids
Fluids (z. B. OROZYME) sind Gele, die mittels einer Tülle in die Lefzenfalte 2-3 x die Woche aufgetragen werden. Der Hund oder die Katze verteilt das Gel durch Leckbewegungen auf die Zähne, wo es haften bleibt. Auf sanfte Art wird damit die Plaque Entstehung chemisch verhindert. - Futtermittel
Futtermittel, die die Zahnsteinneubildung entgegenwirken, sind Trockenfuttermittel mit besonderen Eigenschaften und wirken ein bisschen wie eine Zahnbürste. Der mechanische Abriebeffekt wird durch die Form der Kroketten erreicht, die speziell auf Kiefer- und Zahngröße abgestimmt ist, erreicht. Die eine elastische Textur der Kroketten regt das Tier zum intensiven Kauen an. Zink und Eukalyptus wirken zudem antibakteriell und reduzieren somit den für Sie übel riechenden Atem.
Lassen Sie sich bei der Auswahl des richtigen Futter- bzw. Zahnputzmittels sowie der richtigen Kaustrips und Fluids von uns kompetent beraten.
Was sollten Sie nicht tun?
- Übel riechenden Atem als „normal“ zu betrachten.
- Eine Zahnfleischentzündung nach gestellter Diagnose unbehandelt zu lassen.
- Glauben, dass, so lange ihr Hund / ihre Katze „gut“ frisst, diese keine (Zahn-)Schmerzen hat
- Knochen oder Schweineohren füttern (Risiko der Darmverstopfung oder des Übergewichtes)
- Zulassen, dass ihr Hund mit Steinen oder Tennisbällen spielt (Gefahr der Schädigung der Zähne, z. B. „Tennisballgebiss“)
Schenken Sie ihrem Hund / ihrer Katze ein Leben ohne Zahnschmerzen, indem Sie von Anfang an – oder eben nach dem Durchlesen dieser von uns für Sie zusammengestellten Informationen – auf eine solide Zahnpflege achten und ein Bewusstsein für Tierzahnerkrankungen entwickeln. Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat kompetent zur Seite!